Meditation für Einsteiger

Meditation für Einsteiger

Werkzeuge aus Meditation und Achtsamkeit lassen sich in allen Lebensbereichen anwenden. Auch wenn es seit vielen Jahren durch die Medien geistert: Ganz ist das Thema Meditation in unserer Gesellschaft noch nicht angekommen …

… obwohl es sie seit „Menschengedenken“ gibt und sich der aktuelle Achtsamkeitstrend (der auf Meditation basiert) in der heutigen Form seit den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt hat, allerdings vor allem verwurzelt im amerikanischen Raum (was übrigens nicht selten zu Missverständnissen führt, denn der Begriff Achtsamkeit hat vor allem in Europa einen religiöseren Hintergrund).

Im Grunde ist Meditation das bewusste Leben im „Hier und Jetzt“, verbunden mit möglichst allen Sinnen und die Achtsamkeit lässt uns dieses Leben führen …

… oder wie ich es ausdrücke: Meditation ist das Wasser in allen Getränken und Achtsamkeit lässt es uns trinken!

Klingt einfach … aber ist es das auch?

KLAR!

Ich gebe ein simples Beispiel aus eigener Erfahrung: Ich halte einen Vortrag vor einer Gruppe von Menschen, es läuft super. Doch ich habe großen Durst. Unterbreche ich den Vortrag, um etwas zu trinken oder spreche ich weiter, weil alle wie gebannt auf mich blicken?Diese Entscheidung ist keineswegs klar, denn wir haben uns auf der einen Seite „Benimmregeln“ geschaffen, auf der anderen Seite treibt uns ein Verlangen an, etwas möglichst perfekt zu machen, um am Ende gut dazustehen oder weil wir einfach die Zeit brauchen, um alles zu sagen, was wir sagen wollen. Hinter diesem Verlangen steckt das oft zitierte Ego – „der bewusste Teil der eigenen Persönlichkeit“.

Entscheiden wir, etwas zu trinken, stellt sich die nächste Frage, ob wir das ganz bewusst tun, damit zuwarten, bis das Wasser seine Wirkung im Körper entfaltet, oder ob wir sofort wieder weitersprechen, gerade einmal hinunterschlucken.

Wir haben Entscheidendes „verlernt“!

An diesem Beispiel kann man Entscheidendes erkennen: Viele von uns haben in den letzten Jahrhunderten (im Laufe des Industriezeitalters und später nochmals verschärft im digitalen Zeitalter) verlernt, Meditation zu leben bzw. achtsam zu handeln, sei es aus wirtschaftlichem oder sozialem Druck – um nur zwei der Möglichkeiten zu nennen. Der gesamte Prozess steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Abtrennung unserer Gesellschaft von dem, was uns umgibt, nämlich die Natur mit ihrem ganz natürlichen Rhythmus. Es konnte sich aufgrund der rasanten Entwicklungen und dem fehlenden Gespür für unsere Umwelt in den letzten Jahrhunderten keine allumfassende Ethik („das individuelle Handeln aus dem Innen“) audauen, ganz zu schweigen von einer Moral („das gemeinschaJliche Handeln im Außen“).

Beim Thema Achtsamkeit kommt noch etwas hinzu, nämlich das weiter oben erwähnte, generelle Missverständnis in der europäischen Kultur. Wir haben uns als Gesellschaft anerzogen, dass es sich nicht „gehört“, zuerst an sich selbst zu denken (wie dröhnt es aus den Lautsprechern der Wiener U-Bahn? „Seien sie achtsam und überlassen Sie anderen Menschen ihren Sitzplatz“). Doch genau dieses „Es beginnt in mir!“ ist die Grundlage jener Achtsamkeit, oder „mindfulness“, so der ursprüngliche, wesentlich treffendere Ausdruck aus dem Englischen. Jon Kabat-Zinn beschreibt diese „mindfulness“ als Form der Aufmerksamkeit, die absichtsvoll ist, sich auf den gegenwärtigen Moment bezieht und nicht wertet.

.

Die wichtigste Grundlage …

… für ein Leben in Achtsamkeit ist: Liebe ich mich nicht selbst, kann ich auch Andere nicht lieben … und um den Gedanken weiterzuführen: Achte ich nicht auf mich selbst, wie soll ich dann auf andere achten? Mir, der sich nun seit vielen Jahren „Vollzeit“ und „Hauptberuflich“ mit den Themen Meditation und Achtsamkeit beschäftigt, ist inzwischen vollkommen klar, warum so viele Menschen ausbrennen (und die Dunkelziffer ist hier immens!), vor allem auch in Pflege- und Gesundheitsberufen.

Ich muss ja helfen„, ist oft zu hören, auch wenn der oder die Pflegerin bereits am „Zahnfleisch kriecht“. Das kann auf Dauer nicht funktionieren, so die Erfahrung … und was passiert, wenn man dann dauerhaft zu den fest in unseren Mindsets verankerten Hilfsmitteln wie Kaffee oder sonstigen Aufputschmitteln greift, davon können die Gesundheitsexperten wohl ein Lied (eher Mehrere davon) singen.

 

* * *

Was kann man „dagegen“ tun

Es empfiehlt für den Beginn eine Atemübung, denn kaum etwas bringt uns schneller zu selbst als bewusstes Atmen (das ansonsten ja automatisch funktioniert), das tiefe und langsame Einatmen in den Bauchraum, um sich der eigenen Situation bewusst zu werden, das gezielte und langsame Ausatmen, um loszulassen … und nicht zu vergessen: die Pausen dazwischen! Genau DORT (HIER) findet das Leben statt.

Ein interessanter Aspekt bei dieser uralten Technik (und auch bei anderen Techniken wie das Sand-Mandala, das gleich nach der Schaffung wieder verwischt wird) ist, dass sie sich mit dem, was Physiker im letzten Jahrhundert über die „Funktionsweise“ der Quantenebene herausgefunden haben, verblüffend genau deckt. Ein Impuls entsteht aus dem Nichts (bzw. dem Vakuum oder dem sogenannten Nullpunkt) heraus durch einen Gedanken oder eine Handlung (das „Einatmen“) und aus diesem Impuls heraus entwickelt sich eine Realität (in der Atempause). Diese löst sich umgehend wieder auf (das „Ausatmen“), es bleibt eine Erinnerung, die in einem unendlichen großen Infopool abgespeichert wird, … und alles beginnt (während einer neuerlichen Atempause) von vorne, im Kreislauf des Lebens.

Bereits mit dieser Übung – inkl. dem achtsamen Weglassen der Gedanken, wie lange diese Übung dauert … sie ist einfach so lange, wie es sie braucht – meditiert man und ist dabei auch noch achtsam, denn man macht etwas für sich selbst. Ein erster Schritt ist getan. Allein mit der bewussten Aufnahme von Sauerstoff und der Zeit, die man ihm gibt, in unseren gesamten Körper vorzudringen, bringt uns nicht nur ein Wohlgefühl, sondern auch frische Gedanken, die uns auf neue Wege hinweisen, zum Beispiel in das eigene Wohlbefinden und damit unmittelbar verwoben zur Wiederentdeckung unserer Umwelt.

Meditation ist zuerst einmal nichts und wenn das klar ist: einfach ALLES!

Brauchst du Unterstützung beim „Einstieg“ in die Meditation oder darüber hinaus? Ja? Dann biete ich dir diese Unterstützung gerne an! Nein? Dann freue ich mich umso mehr auf dein Feedback: wolfgang@lebensquellen.net

* * *

Quellen

Jon Kabat-Zinn: An outpatient program in behavioral medicine for chronic pain patients based on the practice of mindfulness meditation – in: General Hospital Psychiatry. 4(1), 1982, p. 33-47
Ulrich Warnke: Quantenphilosophie und Spiritualität
Osho: Was ist Meditation?
Wolfgang Lugmayr: Lebensquellen … die Weisheit eigener Erfahrungen

Bilder sind KI generiert … als bewusstes Mittel zum Zweck!


@