Trauer und Selbstmitleid – der schmale Grat

Trauer und Selbstmitleid – der schmale Grat

… oft ein Tabuthema, dass aber keines sein sollte … denn es geht um unser Wohlbefinden, um ein „Weiterleben“ in Lebensfreude.

Ein geliebter Mensch stirbt … und ganz klar: man ist traurig, man weint, man vermisst … und nennt es Trauer.

Doch mit der Zeit schleicht sich ein anderes Gefühl ein: das Selbstmitleidquasi eine Trauer um sich selbst … und dieses Selbstmitleid kann sehr nachhaltig sein, den Trauerprozess wesentlich verlängern … man merkt es nicht einmal … und nicht selten versteckt man sich schließlich dahinter. Weiterleben bzw. Neustart kosten natürlich auch viel Kraft, Überwindung, Mut und Vertrauen.

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Sehen wir uns die Begriffe einmal im Detail an:

  • Die Trauer ist die Antwort unseres Körpers, unseres Geistes auf einen Verlust. Sie kommt tief aus dem Herzen und ehrt den Verstorbenen, man trauert um den Verstorbenen.
  • Das Selbstmitleid entsteht, wenn sich unser gesamtes Sein um die eigene Verletzlichkeit dreht … „Warum hast du mich verlassen?“, „Was soll ich jetzt tun?“. Es ist keine Antwort auf den tatsächlichen Verlust, es ist keine Trauer um den Verstorbenen.

Eigentlich ganz klar …

… doch wie kommt es nun, dass Trauer so oft mit Selbstmitleid verwechselt wird (bzw. man es gar nicht unterscheiden möchte).

Nun: Beides entsteht ais Schmerz und Verlust. Wir werden innerlich berührt und tragen das ins Aussen. Beides braucht Trost und Zuwendung.

Doch: Während Trauer ein würdevoller Prozess der Transformation ist UND in die Selbstheilung führen kann, bleibt das Selbstmitleid im Ego verhaftet und sucht unentwegt nach Bestätigung, am besten aus dem Außen. Man dreht sich dabei unentwegt im Kreis.

Trauer ist eine Tür zu einem neuen Weg, gar zu einem neuen Leben. Selbstmitleid belässt dich in einem Hamsterrad.

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Was kann man nun tun, um aus dem Hamsterrad herauszukommen – UND weiterzuleben:

Während die Trauer auf lange Sicht stärkend wirkt, nimmt uns das Selbstmitleid die Kraft, zum Weitermachen, die Kraft zum Leben!

Es gilt also klar zu unterscheiden und die beiden Prozesse zu trennen … und es ist eigentlich ganz simpel. Wenn ich im Zusammenhang mit einem verstorbenen Menschen eine Traurigkeit spüre, kann ich mir dieses Gefühl ganz bewusst näher ansehen. Ist die Quelle dieser Traurigkeit tatsächlich der Verlust des Menschen, quasi empfinde ich dieses Gefühl für diesen Menschen (im wahrsten Sinne) ODER kommt der Antrieb aus einem Gefühl heraus, wie „Jetzt bin ich ganz alleine“, „Wie soll es weitergehen?“, „Ich habe keine Kraft mehr“.

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Du wirst sehr, sehr bald bemerken (und mit der Zeit), dass es sich bei deinem Gefühl um Zweiteres handelt, nämlich um das Selbstmitleid … und diese Erfahrung lässt eine ganz neue Sichtweise auf den gesamten Trauerprozess zu. Regeln wie „Ich muss jetzt ein Jahr lang trauern“, „Ich darf ein Jahr nicht glücklich sein“ verschwimmen zusehends, verlieren an Bedeutung … denn es braucht sie nicht mehr …

… UND beschäftigst du dich intensiver mit dem, was nach dem Tod mit einem Menschen passiert, wirst du bald lernen, dass der Tod eigentlich der Lohn für das Leben ist, daß die Toten nun tatsächlich in einer „anderen, besseren“ Welt sind, auf einer neuen Ebene, sind. Der Körper war vergänglich, der Geist ist nun frei. WOZU also die Trauer FÜR diesen Menschen? Tatsächlich sollten wir uns für die Verstorbenen freuen, sie sind nun befreit von den Grenzen des Körpers … das ist doch wunderbar …

… und selbst weiterleben … in Wohlbefinden und Freude … gelegentlich trauernd und transformierend … unser Lebensziel!

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Was bleibt!

Um das Selbstmitleid in den Griff zu kriegen – das übrigens auch sehr oft mit niedrig schwingenden Emotionen wie Neid und Wut verbunden ist: DAFÜR gibt es Mittel und Wege, z.B. über die Meditation und Kontemplation.

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Und ein Tipp: Trauen darfst du selbst, es ist ein ganz wichtiger Prozess … aus dem Selbstmitleid darfst du gerne so schnell als möglich RAUS!

Ich unterstütze gerne, begleite dich ein Stückchen deines Weges … ob aus meinem Wirken an den Lebensquellen heraus, oder gemeinsam mit Alexandra, einer wundervollen Schamanin – im Rahmen von: herzenszeremonien.comaus ganzem Herzen!

Ich bin

Wolfgang Lugmayr – Dipl. Meditations- und Achtsamkeitslehrer, Druide der Neuen Zeit

… der im Laufe seines Lebens u.a. zwei Lebenspartnerinnen verloren hat …

… und trotzdem aus ganzem Herzen sagen kann – ICH sage aus ganzem Herzen: Ich trauere natürlich immer wieder einmal, aber ich bin vor allem glücklich, ich lebe, ich liebe! 💚

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Kontakt: wolfgang@lebensquellen.net

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Titelbild: Pixabay … den Sinn darfst du selbst ergründen!
Bild unten: Eigenes Archiv


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